Zukunftsforschung: Austauschforum

Pressetext: Trendforschung im kollektiven Unbewussten - Artikelauszug
                     Financial Times Deutschland

Die zitierte Untersuchung nach der Delphi-Technik wird in der Literatur oft als die
erste bezeichnet.

Die explosionsartige Vermehrung des Wissens, die radikale Auflösung vertrauter sozialer und urbaner Umgebungen, die beschleunigte Infragestellung bewährter Denk- und Verhaltensmuster gehören zu den zentralen Signaturen unserer Zeit. Galt Veränderung früher als ein in sich abgegrenzter Zwischenschritt, der lange Phasen der Stabilität und Kontinuität für kurze Zeit unterbrach, so müssen wir uns heute darauf einstellen, dass das Leben in und mit dauerhaft instabilen, turbulenten, unkalkulierbaren Umwelten zum ganz normalen Alltag gehört.

 

Ein Instrument, das sich nicht auf die Prognose kurzfristiger Trends beschränkt, wurde von der Heidelberger Gesellschaft für innovative Marktforschung (GIM) in 2002 entwickelt. Die GIM greift dabei auf die in der Soziologie entwickelten Modelle des Wertewandels zurück. Die Frage, die die Forscher der Heidelberger GIM beantworten wollen, lautet, ob sich auch für die kommenden Jahre die Vorherrschaft bestimmter Werte oder „Wertefamilien“ abzeichnet – so wie etwa die 50er Jahre von Pflicht und Leistung, die 70er Jahre von Emanzipation und Ökologie geprägt waren. Trendforschung im „kollektiven Unbewussten” sozusagen, in den Fundamenten des Selbstverständnisses unserer Gesellschaft, ist der Anspruch ...

Trotz der vielfach gesteigerten Komplexität und der Verkürzung der Umschlagsgeschwindigkeiten von „in” und „out” in den zentralen Symbolwelten von Musik, Mode und Literatur zeichnen sich basale Entwicklungslinien ab, die für die Zukunft von prägender Bedeutung sein werden. Eine besonders starke Entwicklungsdynamik deutet sich in fünf Dimensionen des Wertesamplings an:

 

1.      Life Balance

Die komplementären Leistungs- und Genussexzesse der Erfolgsmenschen des ausgehenden 20. Jahrhunderts gehören der Vergangenheit an. Jenseits von Workaholismus und Extrem­sport wird das Streben nach einer Balance zwischen den teilweise gegensätzlichen Anforderungen von Beruf und Privatleben an Bedeutung gewinnen. „Östliche Werte” der Entspannung und des Ausgleichs aber auch einer allseitigen (Selbst-) Aufmerksamkeit sind im Trend. Die Feng-Shui-Welle und die Begeisterung vieler Prominenter fĂĽr den Buddhismus sind nur die Vorläufer: Yin Yang ergänzt Kaizen. Familienkompatibilität und aktive GesundheitsfĂĽrsorge anstelle von bloĂźer Krisenintervention wird  zum Standard – auch fĂĽr Unternehmen.

 

2.      Re-Spiritualisierung

Zwar hat das Kosten-Nutzen-Denken auch die Religion erreicht und viele Menschen angesichts eines unbefriedigenden Preis-Leistungsverhältnisses der christlichen Dienstleistungen aus der Kirche getrieben. Spiritualität als Kraftquelle aber wird allenthalben wiederentdeckt. Für die markanten Punkte des Lebens wie Geburt, Hochzeit und Tod werden wieder Rituale nachgefragt – und sei es als „spiritueller Party-Service”. Bedürfnisse nach Sinnstiftung, Orientierung und religiöser Ekstase werden von zahllosen Lehren, Gurus und Gruppen befriedigt. Die Notwendigkeit der „spiritual Leadership” wird zunehmend von Managementtrainern und Unternehmen erkannt: Organisationsentwicklung beginnt nicht zufällig mit „Visionen”. „Clanning”, der Trend der freiwilligen Zusammengehörigkeit über gemeinsame Überzeugungen, verweist auch auf die zahllosen Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker oder die Overeaters Anonymous, denen von Insidern parareligiöse Rituale und Dogmen attestiert werden. Schließlich bieten sich Freizeitparks und Erlebniswelten als „Kathedralen des 21. Jahrhunderts” an.

 

3.      Neuordnung im Geschlechterverhältnis

Ähnlich wie der Umweltschutzgedanke setzt sich die Idee der Gleichstellung von Mann und Frau in allen gesellschaftlichen Gruppen weiter durch. Postfeministische Lust an neuer alter Weiblichkeit gründet auf einer zwar noch immer defizitären, aber doch real beständig anwachsenden Teilhabe der Frauen am Erwerbsleben und an Entscheidungen im familiären oder politischen Raum. Damit ergibt sich eine Neuordnung der Geschlechterverhältnisse auf einer höheren Ebene: Gleichberechtigte Partnerschaft und geschlechtsspezifische Rollendefinitionen schließen sich nicht länger aus – in Verona Feldbusch ist die postemanzipatorische Ära Fleisch geworden.

 

4.      Mobilität

Schon in den 80er Jahren bezeichnete der Philosoph Peter Sloterdijk die umfassende Mobilmachung als ein herausragendes Charakteristikum unserer Zeit. Der Walkman, das Handy, der Stadtrucksack begannen als „nomadische Objekte” zur gleichen Zeit ihren globalen Siegeszug. Führt man sich die enorme Bedeutung der Führerscheinprüfung als eine Art Einweihungsritual in die Erwachsenenwelt vor Augen, wird das Selbstverständnis unserer Gesellschaft als einer ungebundenen, nicht stationären deutlich. Inzwischen werden „Wohnkleider“, „Hosenzelte” oder ein „wearable office” für die Nomaden des 21. Jahrhunderts angeboten. Mobilmachung bedeutet jenseits der räumlichen, beruflichen und sozialen Ortsveränderung allerdings auch die zunehmende Erschließung aller kognitiven, sozialen, ästhetischen, emotionalen und erotischen Potenziale für den gesellschaftlichen Verkehr. Keine Begabungsreserve, die nicht gefördert würde, kaum ein Unternehmen, das sein Kapital nicht per Börsengang aufstockte, kaum ein Gesicht, das nicht per Stilberatung optimiert, kein Glücksanspruch, der nicht kommerzialisiert wäre.

 

5.      Futurität

Zukunftskompetenz wird in einer Zeit allseits beschleunigter Entwicklungen überlebensnotwendig. Innovationsbereitschaft und ein fortwährendes Navigieren und Neupositionieren wird für Individuen wie Organisationen, für das Selbstmanagement wie das Produktmarketing unverzichtbar. Es genügt nicht, gestern der Beste gewesen zu sein – am Update für übermorgen muss heute schon gefeilt werden. Es gibt nur noch vorletzte Lösungen. Anders als der Futurismus früherer Zeiten, der alltagsferne Technikfantasien vorführte, meint Futurität die ganz praktische, morgen schon zur Serienreife entwickelte Modifikation. Die souveräne Handhabung von neuester Technologie, der Besitz von „future tools” als Accessoires eines zukunftsorientierten Lebensstils und der immer neue Beweis der eigenen „Updatability” gewinnen an Bedeutung. Futurität wird zum Wert an sich.

(Quelle: „Neue Werte Neue Wünsche” – Future Values – Metropolitan Verlag)

Weitere Empfehlung: Der Sechste Kondratieff, von Leo A.Nefodow,  - Rhein-Sieg-Verlag

Durch unsere Arbeit im Bereich Persönlichkeitsentwicklung, Unternehmensberatung, Training, Therapie, z. B. mit Familien in verschiedenem Kontext und persönlichen Lebenseinsichten durch ZEN, Meditation, Spirituelle Forschung, Philosophie und Gehirnforschung haben wir in unserem Arbeitskreis festgestellt, dass uns Themen sehr früh bewusst werden, die erst kurz danach als Zukunftstrend ausgemacht und veröffentlicht werden.
So spiegelt z. B. die vorangehende Studie einen Großteil unseres Lebens, unserer Arbeitsweise und Werte wider, die wir schon seit Jahren vertreten. Wenn man dann beobachtet, wie diese Einsichten jetzt als „Trends des 21. Jahrhunderts” immer stärker in dem Fokus größerer Menschengruppen erscheinen, motiviert das, die gesellschaft­liche Forschung fortzusetzen.

 

Folgende Gebiete untersuchen wir momentan:

 

n Die innere Form  Buchprojekt von Bernd Linder-Hofmann

n Ăśbertragung der ZEN-Einsichten auf Managementfragen

n Wie sind die „Wege Spirituell Erfolgreicher Persönlichkeiten“?

n Persönlichkeitsentwicklungsseminar von Peter Klein und Ralf Jobst

n Bewusstseinsmanagement

n Auswirkungen der „Trends des 21. Jahrhunderts” auf Unternehmen und
   Managementkulturen - Bernd Linder-Hofmann / Peter Klein / Ralf Jobst

 

Gesellschaftliche Fragestellungen

Sind die aktuellen Probleme z. B. im Bereich Ökologie, Wirtschaft, kulturelle Konflikte mit den bisherigen Interventionen durch Politik, Betriebswirtschaft und Wissenschaft lösbar oder nur durch ein anderes ganzheitliches Bewusst­sein?

 

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